Kaleidoskop der jüdischen Erinnerungen

Vergleiche

Hier kannst du zwei Geschichten gegenüberstellen und vergleichen:

Menachem Mayer

Vom Schafhüter zum Bildungsexperten

1974 erwarb ich an der Hebräischen Universität von Jerusalem den Master of Science mit Auszeichnung für das Lehrfach Naturwissenschaften. Ich erarbeitete Lehrpläne, verfasste ein Lehrbuch und erhielt einen Preis des Weizmann-Instituts. Vier Jahre später machte ich meinen Doktor (PhD) an der Hebräischen Universität. Ich besuchte Abendkurse und studierte an der Universität. Es hat mir immer Spaß gemacht zu lernen, aber es fiel mir manchmal nicht leicht. Meine Frau Chava hat mich immer unterstützt. 

1981 wurde ich Superintendent für naturwissenschaftliche Fächer an allen Schulen in Jerusalem und Umgebung. Ab 1985 war ich einige Jahre als Gesandter der Jewish Agency Leiter der Abteilung für jüdische Erziehung in jüdischen Gemeinden in Frankreich, Belgien und der Schweiz. Da saß ich dann genau in dem Büro, in das ich als 16-Jähriger, aus der Schweiz geflüchteter Flüchtling, um Hilfe bat. 

Für meinen Beitrag zur Förderung der französischen Kultur verlieh mir die französische Regierung 1996 die Auszeichnung Chevalier dans l’ Ordre des Palmes Académiques (Ritter des Ordens der akademischen Palmzweige). Was für Gedanken und Gefühle hatte ich bei dieser Auszeichnung? Ich dachte, dass mehr als fünfzig Jahre zuvor meine Familie gefangen war in diesem Land. 

Aus Frankreich zurückgekehrt, wurde ich in die Leitung des Erziehungsministeriums als Spezialabgeordneter berufen, wo ich verschiedene Tätigkeiten ausübte. Unter anderem war ich zweimal Abgeordneter bei der UNESCO. Und so haben sich meine beruflichen Tätigkeiten immer geändert. Der Schwerpunkt während meines Studiums war die Biologie und die Pädagogik.

Ich habe auch als Zeitzeuge ab und zu in Schulen meine Geschichte erzählt, heute immer weniger, aber ich gehe noch. Ich sage zu den Lehrern: Gebt den Kindern eine Chance, vertraut den Kindern!