Kaleidoskop der jüdischen Erinnerungen

Filme

Herbert Lewin


Rosinen meines Lebens

Mitte der 90er Jahre begann Herbert Lewin langsam sein Augenlicht zu verlieren. Im Alter von 90 Jahren war er fast blind, aber wie in seiner Jugend bereitet ihm es immer noch die größte Freude, Musik zu hören. Während er uns Fotos aus seinem Leben zeigt, die er selber kaum noch sehen kann, erzählt uns Herbert Lewin von seiner Kindheit in der ostpreußischen Stadt Osterode (die heute zu Polen gehört). Er berichtet von seinem besten Freund, der ihn nie im Stich ließ, obwohl er gezwungen war, in die Hitlerjugend einzutreten. Herbert Lewin nimmt uns dann mit auf seine abenteuerliche Reise, in deren Verlauf er illegal nach Palästina ausreiste, sich in Tel Aviv verliebte und dann nach dem Krieg schließlich nach Europa zurückkehrte.

Rosa Rosenstein


Leben mit Geschichte

Nach Hitlers Machtübernahme floh Rosas Familie aus Berlin nach Palästina. Rosa ging 1939 mit ihrem ungarischen Ehemann Michi und ihren zwei kleinen Töchtern nach Budapest. Während Rosa und Michi interniert waren, gelang es Rosa, ihre Töchter aus Budapest zu ihrer Famile nach Palästina zu schicken. Michi starb im Arbeitslager in der heutigen Ukraine, Rosa überlebte im Versteck in Budapest während der letzten Kriegsmonate. Nach Kriegsende heiratete Rosa Alfred Rosenstein aus Wien, bekam einen Sohn, Georg, und zog mit ihrem Mann in seine Heimatstadt Wien. Georg, der heute Zwi heißt, wanderte 1963 nach seinem Abitur nach Israel aus, lebte in einem Kibbutz und gründete eine eigene Familie, mit der er schließlich nach Österreich zurückkehrte. Rosa Rosenstein starb 2005 im Alter von 98 Jahren.

Teofila Silberring


Damit die Erinnerung nicht stirbt

Teofila Silberring erzählt uns in diesem Film von ihrer Kindheit in Krakau, ihrer Schulzeit im jüdischen Viertel Kazimierz - und wie das behütete Leben im Kreise ihrer Familie mit dem Einmarsch der Deutschen im Jahr 1939 ein jähes Ende fand. Deportiert ins Krakauer jüdische Ghetto, arbeitete sie in der Fabrik von Oskar Schindler, bis man sie nach Auschwitz schickte. Teofila Silberring teilt mit uns die tragischsten Momente ihres Lebens, aber schildert auch den Neuanfang nach 1945.

Menachem Mayer


Erinnere dich

Ihr Leben begann als Heinz und Manfred: sie wuchsen in einem Dorf namens Hoffenheim auf, nicht weit entfernt von Heidelberg. Aber mit dem aufkommenden Nationalsozialismus nahm ihr Schicksal eine dramatische Wende. Nach dem Ende des 2. Weltkriegs emigrierte Heinz nach Israel, wo er sich den neuen Namen Menachem gab; Manfred wurde Fred, als er in die USA übersiedelte. Diese Geschichte erzählt von ihrem Überleben im Zweiten Weltkrieg und vom Schicksal ihrer Eltern - und davon, wie Menachem und Fred sich entschieden, Hoffenheim wieder zu besuchen. Der 2018 produzierte Film wird in drei Versionen erzählt - in Deutsch, Hebräisch und Englisch. Sprecher ist Ilay Elmkies, Profifussballer der TSG Hoffenheim und israelischer Nationalspieler.

Erna Goldmann


Von Frankfurt nach Tel Aviv. Die Geschichte von Erna Goldmann

Die Geschichte beginnt in der Zwischenkriegszeit in Frankfurt am Main, wo Ernas Familie seit Generationen lebte. Hier besuchte Erna die jüdische Schule und war mit ihren Brüdern und Freunden in einer zionistischen Jugendorganisation. Während ein Teil ihrer Familie nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten Deutschland verließ, blieb Erna zunächst in Frankfurt -- als jedoch das Leben für Juden immer schwieriger wird, emigriert auch Erna nach Palästina.

Matilda Albuhaire


Eine sephardische Familiengeschichte

Matilda Albuhaire wurde 1916 in einer sefardischen Familie in Bourgas am Schwarzen Meer geboren. Sie zeigte uns alte Familienfotos in Istanbul und anderen Städten im Balkan und teilte so mit uns die Geschichte ihrer Familie während des späten Osmanischen Reiches und ihre Jugend im Bulgarien der Vorkriegszeit. Als der Zweite Weltkrieg begann, sollte Matildas Familie in das von den Nationalsozialisten besetzte Polen deportiert werden. Doch die Deportationen wurden gestoppt und die jüdische Gemeinde Bulgariens gerettet. Matilda blieb auch nach dem Krieg im kommunistischen Bulgarien. Als das jüdische Leben nach dem Fall des Eisernen Vorhangs wieder erwachte, gründete Matilda einen Hebräischen Sprachklub in Sofia.