Kaleidoskop der jüdischen Erinnerungen

Matilda Albuhaires Familie in Burgas, 1930.

Matilda Albuhaire

Matilda Albuhaire wurde 1916 in Plovdiv geboren, wuchs aber später in Burgas auf. Nach Abschluss ihrer Lehrerausbildung im Jahr 1937 begann sie als Hebräischlehrerin an der jüdischen Grundschule in Burgas zu arbeiten. Die Schule, in der sie arbeitete, wurde 1941 geschlossen, und 1943 erhielt ihre Familie die Nachricht, dass sie in Polen interniert werden sollte - doch im letzten Moment wurde der Befehl rückgängig gemacht, und die Jüd*innen von Burgas blieben für den Rest des Zweiten Weltkrieges dort, wo sie waren. Matilda schloss ihr Studium an der Universität in Sofia mit einem Doktortitel ab.


Eine sephardische Familiengeschichte

Matilda Albuhaire wurde 1916 in einer sefardischen Familie in Bourgas am Schwarzen Meer geboren. Sie zeigte uns alte Familienfotos in Istanbul und anderen Städten im Balkan und teilte so mit uns die Geschichte ihrer Familie während des späten Osmanischen Reiches und ihre Jugend im Bulgarien der Vorkriegszeit. Als der Zweite Weltkrieg begann, sollte Matildas Familie in das von den Nationalsozialisten besetzte Polen deportiert werden. Doch die Deportationen wurden gestoppt und die jüdische Gemeinde Bulgariens gerettet. Matilda blieb auch nach dem Krieg im kommunistischen Bulgarien. Als das jüdische Leben nach dem Fall des Eisernen Vorhangs wieder erwachte, gründete Matilda einen Hebräischen Sprachklub in Sofia.